MEMENTO MORI
Der Tod als Sujet und der individuelle Umgang damit im Speziellen war das Thema des letzten Sommersemesters. Dazu haben Studierende der Illustration und Comicklasse in wöchentlichen Seminaren gemeinsam mit Robert Deutsch und Klara Charlotte Zeitz zu kunsthistorischen Darstellungen, Ritualen, Humor, Sexualität und diverser Köperdarstellung, Identität, der Frage nach der digitalen Seele und einem ewigen Leben durch künstliche Intelligenz gearbeitet.
Im Diskurs zwischen Bild und Text wurde das Thema auf humorvolle, aber auch philoso- phische, kunsthistorische, transkulturelle, wissenschaftliche, mythologische und po- litische Art und Weise betrachtet, um hegemoniale Gesellschaftsstrukturen bezüglich des Umgangs mit der Mortalität in Frage zu stellen und persönliche, aber auch zeitlose, multidimensionale Aspekte und Perspektiven zu finden. Gerade jetzt, wo durch die Corona-Pandemie das Thema allgegenwärtig scheint. Dabei wurden verschiedene Erzähltechniken beleuchtet und genutzt.
Zu Gast waren die Illustratorin Lina Ehrentraut, die Comiczeichnerin Eva Müller und der Bestatter und Autor Eric Wrede, um über ihre Arbeitsweisen, beruflichen Erfahrungen, Perspektiven und künstlerischen Ansätze zu reden. Außerdem hat die Studentin Georgina Mowwe von ihren Ehrenamt als Sterbebegleiterin berichtet.
Entstanden sind Comics, Installationen, Postkarten, Poster, Drucke und Originale zum Thema lebendige Erinnerungskultur. Diese werden nun im Museum für Sepulkralkultur vor Ort und digital zum dezentralen Rundgang der Kunsthochschule Kassel präsentiert.
„Es ist immer wieder inspirierend, wenn sich junge Studierende mit dem Themenfeld Sterben kreativ auseinandersetzen. Hier entstehen neue Perspektiven und innovative Ideen, die das wirkliche Experiment – Scheitern inbegriffen – nicht fürchten, sondern suchen. Gerade in Zeiten der aktuellen Bedrohung und Verunsicherung, die wir kollektiv erleben, ist es fundamental wichtig, dass frische und unverstellte Blicke ihren Weg aus den Hochschulen in die Öffentlichkeit finden.“ (Dr. Dirk Pörschmann)
Fotos: Robert Deutsch